[Rezension] "Dein perfektes Jahr" von Charlotte Lucas

Buchinformationen: (Quelle: https://www.luebbe.de)

16,00 €
BASTEI LÜBBE
HARDCOVER
FRAUENROMANE
576 SEITEN
ISBN: 978-3-431-03961-0
ERSTERSCHEINUNG: 09.09.2016


Autoreninfo: (Quelle: https://www.luebbe.de)

Charlotte Lucas ist das Pseudonym von Wiebke Lorenz. Geboren und aufgewachsen in Düsseldorf, studierte sie in Trier Germanistik, Anglistik und Medienwissenschaft und lebt heute in Hamburg. Gemeinsam mit ihrer Schwester schreibt sie unter dem Pseudonym Anne Hertz Bestseller mit Millionenauflage. Auch ihre Psychothriller „Allerliebste Schwester“, „Alles muss versteckt sein“ und „Bald ruhest du auch“ sind bei Kritik und Publikum höchst erfolgreich. Mit „Dein perfektes Jahr“ begibt sie sich auf die Suche nach den Antworten auf die großen und kleinen Fragen des Lebens.


Klappentext: 

Ein hinreißend schöner Roman über einen Mann, eine Frau und die wirklich wichtigen Fragen im Leben.

Was ist der Sinn deines Lebens? Falls Jonathan Grief jemals die Antwort auf diese Frage wusste, hat er sie schon lange vergessen.
Was ist der Sinn deines Lebens? Für Hannah Marx ist die Sache klar. Das Gute sehen. Die Zeit voll auskosten. Das Hier und Jetzt genießen. Und vielleicht auch so spontane Dinge tun, wie barfuß über eine Blumenwiese zu laufen.
Doch manchmal stellt das Schicksal alles infrage, woran du glaubst ...


Meine Meinung:

Das Buch ist mir in der Buchhandlung zum Einen aufgrund des Covers und des interessanten Einbandes (hell violetter Buchschnitt) aufgefallen, Als ich dann den Klappentext las, wurde meine Neugier noch mehr geweckt.
Ein Buch über den Sinn des Lebens?! Das kann doch nur interessant sein, oder?! Allerdings muss ich gestehen, dass mir der Einstieg zunächst nur eher mittelmäßig gefiel, was zum Einen an einer zunächst nicht sonderlichen sympathischen männlichen Hauptfigur lag. Zum Anderen wirkte der zweite Handlungsstrang der nebenher läuft zunächst wie ein stereotyper übertriebener deutscher Chicklit ab.
Ab dem ersten Viertel wird es aber deutlich besser, da die männliche Hauptfigur sich öffnet und man nach und nach erkennt, warum er der ist, der er ist. Des Weiteren bekommt die Geschichte mehr Tiefgang und kann mit einer mal melancholischen, mal witzigen Handlung überzeugen.

Die beiden Hauptfiguren sind wie Ying und Yang und könnten unterschiedlicher nicht sein.
Jonathan Grief ist total pedantisch und zunächst extrem versnobt. Er ist im wirklichen Leben noch nicht so recht angekommen und lebt ein Leben in einer Traumblase. Er musste sich bislang keine wirklichen Gedanken um sein Leben machen, da er als Verlegersohn in Geld schwimmt und kaum einen Ganken an Arbeit verschwenden muss. Jonathan hat es sich zur Lebensaufgabe gemacht andere zu kritisieren. Sein Leben wird auf den Kopf gestellt, als er nach einer Neujahrs-Joggingrunde an seinem Fahrrad eine Tasche mit einem Kalender fürs neue Jahr findet, in dem bereits Termine fürs gesamte neue Jahr eingetragen sind. Zunächst überlegt er sich den Terminplaner zum Fundbüro zu bringen. Allerdings siegt seine Neugier auf den Besitzer des Kalenders, weshalb er den ersten Termin wahrnimmt, in der Hoffnung auf den Besitzer zu treffen. Allerdings findet er ihn dort nicht, sondern entdeckt, dass das Leben mehr bietet, als es auf den ersten Blick erscheint.
Hannah Marx eine total lebensfrohe und positiv denkende Frau, die sich gerade mit ihrer Freundin Lisa als Kinderbetreuerin selbstständig gemacht hat. Sie ist die Erstellerin des Terminplaners. Hannah hatte ihn für ihren Freund Simon angefertigt, der nach einer schlimmen Nachricht sämtlichen Sinn fürs Leben verloren hatte. Um ihm diesen wieder zu vermitteln und ihm aufzuzeigen, dass das Leben auch positive Seiten hat, für die es sich zu leben lohnt, stellt sie Aufgaben zusammen, die Simon im Laufe des neuen Jahres meistern soll, um so sein perfektes Jahr zu erleben. Allerdings ist Neujahr nicht nur Simon plötzlich verschwunden, sondern auch der Terminplaner.

Das Buch erzählt in der dritten Person abwechseln aus Jonathans und Hannahs Perspektive die Handlung. Als Leser folgt man Jonathan beim Versuch den Besitzer des Terminkalenders zu finden und beobachtet den langsamen Wandel seines Wesens, der sich im Laufe der Zeit vollzieht. Gleichzeitig leidet man mit Hannah, die nach Simons Verschwinden, den Boden unter den Füßen zu verlieren droht.
Es dauert ziemlich lange, bis die Beiden aufeinander treffen, da sie sich scheinbar immer wieder zufällig verpassen. Als die beiden aufeinander treffen, fliegen nicht nur die Fetzen, sondern sämtliche Emotionen kochen hoch.

Das Buch lässt einen als Leser eine Fülle an Gefühlen ausleben. Man lacht, weint und fiebert mit den Figuren mit. Es lädt einem ein sich seinen eigenen Fragen zum Sinn des Lebens zu stellen. Jeder wird diese vermutlich für sich anders beantworten.
Ich für meinen Teil konnte mich teilweise in beiden Figuren wiedererkennen und habe mich ihnen stellenweise richtig nahegefühlt. Wobei ich auch gestehen muss, dass mir Jonathan stellenweise bis zum Schluss ein wenig suspekt geblieben.

Dieses Buch hat vielleicht nicht die sympathischste männliche Hauptfigur, aber dafür eine witzige und abwechslungsreiche Handlung, die einzelne Schwächen des Romans überdeckt. Daher bekommt der Roman von mir auch solide 4 (von 5) Punkte.


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